Na, altes Haus? Zeit für die Verjüngungskur!
Ist deine Immobilie in die Jahre gekommen? Das ist noch lange kein Grund, dem Glanz vergangener Tage nachzutrauern. In vielen Fällen lohnt sich eine Sanierung, die dein Haus nicht nur energetisch besser dastehen lässt. Das Wichtigste dabei: ein guter Plan mit optimaler Umsetzung. Und das geht so...
Mit (Bau-) Substanz
Bringe die aktuelle Gebäudeaufteilung zu Papier und notiere sämtliche Längen, Breiten, Raumhöhen und Wandstärken. Achte vor allem auf tragende Elemente und Dämmungs- sowie Dichtungsmaterialien. Hole dir professionellen Rat, wenn Baustoffe und Konstruktionsarten nicht gerade dein Fachgebiet sind.
Mit Energie
Komme deinen gesetzlichen Pflichten nach. Hat die Immobilie nach dem 1. Februar 2002 den Eigentümer gewechselt, bist du zur energetischen Sanierung des Dachstuhls oder Dachgeschosses verpflichtet. Und: Vor 1990 installierte Heizkessel müssen meist ausgewechselt werden. Hole dir auch für weitere Maßnahmen am besten einen Energieberater ins Haus! Das schafft am Ende ein höheres Energie-Level und vorher Klarheit für Ihre Kostenplanung.
Mit Weitsicht:
Bedenke, welche Komponenten nach welcher Zeit erneuert werden sollten. Faustregel: Tapeten und Innenanstriche, Teppiche, Flachdacheindeckung, Anstriche von Fenstern und Türen im Außenbereich sowie der Fassade alle fünf bis zehn Jahre; Dachrinnen, Fallrohre, Fußbodenbeläge, Heizungsteile, elektrische Steuerung, Verglasungen und Verfugungen im Außenbereich alle 15 bis 30 Jahre; Kamine, Dachziegel und Dachstuhl, Außenverkleidung, Fenster und Türen, Wasser- und Stromnetz, Bad- und Küchenausstattung, Putz und Fliesen im Innenbereich alle 30 bis 50 Jahre.
Mit Recht
Beachte das Baurecht sowie Möglichkeiten der finanziellen Förderung. Deine Bank bietet sicherlich attraktive Modernisierungskredite an, und die staatliche KfW hilft bei energetischen Sanierungen. Informiere dich bei den zuständigen Behörden über Denkmalschutz und Bebauungsplan. Eine Genehmigung brauchst du für Nutzungsänderungen, Neuerungen wie Dachausbau oder Wintergarten, Modifikationen an Schornsteinanlage oder Gebäudestatik, Umbauten von Abwasseranlagen und auffällige Renovierungen der Fassade. Zwei bis drei Monate nach deinem Baugenehmigungsantrag erhältst du die Freigabe zum Bau, für den du 36 Monate Zeit hast.
Mit Hilfe
Lasse dich bei Großprojekten von einem Architekten unterstützen, der dich auch beim Bauantrag und Zeitplan betreut. Zur Ausführung aller Arbeiten, die du nicht selbst stemmst, stimme dich mit Handwerksmeistern ab. Treffe vertragliche Vereinbarungen – auch zur Abrechnung nach Stundenlöhnen, Einheits- oder Pauschalpreisen.
Mit Vorsicht
Dokumentiere die Baustelle mit einem Bau-Tagebuch, um eventuelle Unstimmigkeiten später belegen zu können. Kontrolliere die einzelnen Arbeiten und vergleiche deren Fortschritte mit deiner Zeitplanung. Abnahmen gehören für Bauherren und Beauftragte zu den wichtigsten Terminen, denn sie bescheinigen die korrekte Vertragserfüllung durch den Handwerker.
Mit Sicherheit
Auch wenn Handwerker für selbstverschuldete Schäden haften müssen, gibt es etwa durch die Absicherung der Baustelle oder marode Bausubstanz weitere Gefahrenstellen. Denke an die gesetzlich vorgeschriebene Unfallversicherung für alle Helfer, die nicht durch ein Unternehmen an der Sanierung beteiligt sind, und an die Erneuerung Ihrer Gebäudeversicherung, wenn sie durch den Umbau ihre Gültigkeit verliert. Eine Bauwesenversicherung deckt zudem das Risiko von Sachbeschädigung oder Diebstahl während der Sanierung ab. Und: Lasse dir vom Architekten seine Berufshaftpflichtversicherung zeigen.
Fazit: Plane gut mit Zeit und Geld, und hole dir Hilfe, wo sie nötig ist. Darauf kannst du bauen!